Der neu-veröffentlichte Zukunftsreport des WDR Innovation Hub wirft ein neues Licht auf das Verhältnis von Künstlicher Intelligenz (KI) und Journalismus in Deutschland. Die Untersuchung zeigt, dass die Einstellungen und Erwartungen gegenüber KI in der Medienbranche durchaus vielfältig sind.
Interessanterweise ergab eine Befragung von 20 deutschen Medienschaffenden und Wissenschaftler:innen, dass nur fünf von ihnen KI als eine der bedeutendsten Innovationen im Journalismus sehen. Im Gegensatz dazu äußerten 69 Prozent der befragten Entscheidungsträger:innen in Medienunternehmen die Ansicht, dass KI in den nächsten Jahren die wichtigste technische Wegbereiterin für journalistische Innovationen sein wird. Diese unterschiedlichen Sichtweisen könnten auf eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung von Führungs- und Mitarbeiter:innen-Ebene hinweisen.
Zusätzlich zur Wahrnehmung von KI im Journalismus beleuchtet der Report auch die allgemeine Einstellung von Journalist:innen zur KI. Es zeigt sich, dass viele immer noch das Bild von KI-gesteuerten Robotern verfolgen, die eines Tages die Weltherrschaft - und unsere Jobs - übernehmen könnten. Diese Narrative hat das Potenzial abzulenken und die wahren Herausforderungen und Gefahren von KI zu übersehen.
Ein besonders kritischer Punkt ist die sogenannte "Black Box"-Natur von KI-Systemen. Ihre Entscheidungen sind oftmals nicht nachvollziehbar und können daher Unsicherheit und Misstrauen hervorrufen. Gleichzeitig kann eine zu pessimistische Sicht auf KI dazu führen, das enorme Innovationspotenzial zu übersehen, das sie für den Journalismus bietet.
Es ist unbestreitbar, dass KI das Potenzial hat, den Journalismus auf transformative Weise zu beeinflussen - von der Optimierung von Arbeitsabläufen bis hin zur Ermöglichung neuer Formen der Berichterstattung. Um die Chancen zu maximieren und die Risiken zu minimieren, ist es unerlässlich, einen informierten und offenen Dialog über KI im Journalismus zu führen.